Alb

Alb
Ạlb1 〈f. 20Juragebirge (Fränkische \Alb, Schwäbische \Alb)
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Ạlb2 〈m. 23; germ. Myth.〉 = Elf 2 [→ Elfe]
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Ạlb3 〈m. 23; germ. Myth.〉 Nachtmahr, (nach dem Volksglauben) Gespenst, das sich dem Schläfer auf die Brust setzt u. dadurch schwere Träume (Alpdrücken) verursacht [<ahd. alb „Gespenst, Wesen“, urspr. Benennung der Elfen, engl. elf, aisl. alfr, zu „tückischen Wesen“ umgestaltet]

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1Ạlb, der; -[e]s, -en <meist Pl.> [mhd., ahd. alb, alp; H. u.] (germ. Mythol.):
unterirdischer Naturgeist.
2Ạlb, Alp, der; -[e]s, -e [mhd., ahd. alb, alp; H. u.]:
1. (im alten Volksglauben) koboldhaftes, gespenstisches Wesen, das sich nachts auf die Brust des Schlafenden setzt u. bei ihm ein drückendes Gefühl der Angst hervorruft; [Nacht]mahr:
etw. liegt wie ein A. auf jmds. Brust.
2. <o. Pl.> (geh.) schwere seelische Last, seelische Bedrückung, Beklemmung:
ein A. ist von mir gewichen;
von einem A. befreit sein.

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I
Alb
 
der, -(e)s/-e, ursprüngliche (mitteldeutsche) Bezeichnung für einen bösartigen Nacht- oder menschenfreundlichen Lichtgeist, später nur noch für den angeblich den Albdruck bewirkenden Nachtdämon (Lichtgeist: Elb), oberdeutsch auch Drude, Trude oder Schrättele, niederdeutsch Mahr, schweizerisch Togg, Toggel genannt.
 
Alb und Albdruck heißen Gefühle der Angst und Beklemmung im Schlaf oder Halbschlaf, die Krankheitswert haben können und verstärkt bei seelischen Krisen und einschneidenden Entwicklungsphasen (Pubertät, Klimakterium) auftreten. Im Albtraum können diese Gefühle als körperliche Bedrückung erlebt werden. Im weiteren Sinn werden Albtraum und Angsttraum oft gleichgesetzt.
 
 
Im alten Griechenland hieß der Dämon des Albtraums Ephialtes (eigentlich »Weinpresser«, volksetymologisch aber auch als »Aufspringer« gedeutet). Antike und Mittelalter kannten Inkubi, die (als Dämonen oder teuflisches Wesen verstanden) wollüstige Träume schickten oder in Menschengestalt mit dem Schläfer verkehrten: männlich als Inkubus (lateinisch incubare »auf etwas liegen«), weiblich als Sukkubus (lateinisch succubare »unter etwas liegen«, succumbere »nachgeben, sich beschlafen lassen«, succuba »Nebenbuhlerin«). Der Vorwurf der »Teufelsbuhlschaft« spielte eine zentrale Rolle in den Hexenverfolgungen des 14.-18. Jahrhunderts Im Volksglauben gelten als Abwehr des Albs das Stellen einer unlösbaren Aufgabe, Albsegen, Amulette und magische Zeichen wie das Pentagramm (Drudenfuß).
 
II
Ạlb
 
die, Fränkische Alb, Schwäbische Alb.
 
III
Alb
 
[nach dem französischen Fluss Aube, lateinisch Alba] das, -s, Ạlbium, Albien [al'bjɛ̃, französisch], eine Stufe der Kreide.
 
IV
Ạlb
 
[mittelhochdeutsch alb, alp] der, Plural Ạlben, ursprüngliche Bezeichnung für die Elfen, im Volksglauben Bezeichnung für ein menschen- oder tierähnliches (dämonisches) Wesen, einen Kobold oder Naturgeist (Alb).
 

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1Ạlb, der; -[e]s, -en <meist Pl.> [mhd., ahd. alb, alp; H. u.] (germ. Myth.): unterirdischer Naturgeist.
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2Ạlb, Alp, der; -[e]s, -e [mhd., ahd. alp, alb; H. u.]: 1. (im alten Volksglauben) koboldhaftes, gespenstisches Wesen, das sich nachts auf die Brust des Schlafenden setzt u. bei ihm ein drückendes Gefühl der Angst hervorruft; [Nacht]mahr: etw. liegt wie ein A. auf jmds. Brust. 2. <o. Pl.> (geh.) schwere seelische Last, seelische Bedrückung, Beklemmung: ein A. ist von mir gewichen; Aufatmend, von einem A. befreit, stürzt die Hausfrau ... der Freundin entgegen (A. Kolb, Daphne 5).

Universal-Lexikon. 2012.

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